Junior & Senior Fellows
Senior und Junior Fellows sind mit einem oder mehreren Teilprojekten in regem wissenschaftlichen Austausch und bereichern durch ihre Expertise die Forschung des SFBs. Sie kommen für einige Wochen nach Köln und tragen so zu einem dynamischen Forschungsumfeld bei.
Junior Fellows (2021-2024)
Norielle Adricula - University of Colorado, Boulder
Norielle Adricula forscht und promoviert an der University of Colorado, Boulder (USA) und schließt momentan ihren Joint-PhD in Linguistik und Kognitionswissenschaft ab. Sie interessiert sich für Mechanismen der Satzproduktion und für Rückschlüsse, die diese auf das Zusammenspiel von Sprache und Kognition erlauben. In ihrer Forschung verbindet sie Korpusanalysen mit psycholinguistischen Methoden, um bei Erwachsenen und Kindern die zugrundeliegenden konzeptuellen Repräsentationen und Prozesse bei Sprachproduktion und Spracherwerb zu untersuchen.
Während ihres Aufenthalts in Köln von Mai bis November 2023 wird sie als Gastwissenschaftlerin am Projekt B05 arbeiten und die Faktoren semantischer und pragmatischer Prominenz untersuchen, die die Wahl der Diathesen im Tagalog beeinflussen.
Kontakt:
E-Mail: norielle.adricula(at)colorado.edu
Dr. Florence Baills - Universitat Pompeu Fabra
Florence Baills (Universitat Pompeu Fabra, Barcelona, Spanien) war von April 2022 bis Dezember 2022 (mit einer Pause im August) Gastwissenschaftlerin im Projekt A07 .
Ihr Hauptforschungsgebiet ist die Phonologie im Zweitspracherwerb in Verbindung mit Gesten. Während ihres Fellowships in Köln hat Florence zusammen mit Stefan Baumann an einem audiovisuellen Korpus von Videoaufnahmen mit spontaner Sprache von katalanischen L2-Lernern des Französischen sowie französischen Muttersprachlern gearbeitet. Sie haben die Rolle von Kopfbewegungen in der L2 bei der Prominenzmarkierung untersucht, sowohl in Bezug auf prosodische/rhythmische Synchronisation als auch im Hinblick auf ihre semantisch-pragmatischen Funktionen. Aus dieser Zusammenarbeit resultierten mehrere Konferenzbeiträge und die Einreichung eines Zeitschriftenartikels.
Als Folgeprojekt hat Florence Baills ein zweijähriges (2023-2024) Stipendium von der UPF Barcelona für die Zusammenarbeit mit der UzK erhalten, das erneut (im ersten Jahr) vom Projekt A07 am IfL-Phonetik betreut wird. Darüber hinaus hält Florence derzeit (Sommersemester 2023) ein Blockseminar am IfL zum Thema “Multimodality: the functions of gesture-speech integration and how to study them” und leitete (im Mai 2023) einen Gesten-Annotations-Workshop, der für alle Linguisten an der UzK zugänglich war.
Aufgrund dieser vielfältigen Aktivitäten in Köln ist Florence mit vielen Mitgliedern des SFB in Kontakt gekommen und wird bei der Vorbereitung der dritten Phase des SFB als Beraterin fungieren (sowie als potenzielle Kooperationspartnerin, falls die Finanzierung verlängert wird).
Kontakt:
E-Mail: fbaills(at)uni-koeln.de
Saverio Dalpedri - Georg-August-Universität Göttingen
Saverio Dalpedri ist Doktorand an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er als wissenschaftliche Hilfskraft und Dozent angestellt ist. Seine Forschung im Bereich der Indogermanistik und allgemeinen Sprachwissenschaft konzentriert sich auf verschiedene Aspekte des Verbalsystems alter indoeuropäischer Sprachen (resultative Partikeln, Verben der Bewegung, Reduplikation).
Während seines Aufenthalts als Gastwissenschaftler am SFB von Juli 2023 bis Dezember 2023 wird er die Dynamik differentieller Argumentmarkierung im Altlitauischen und modernen Dialekten im Projekt B08 „Nicht-kanonische Argument-Markierung und Kongruenz im Ostbaltischen“ unter der Betreuung von Prof. Eugen Hill untersuchen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, ein tieferes Verständnis der Effekte von Prominenz in der litauischen Morphosyntax zu gewinnen, mit einem Fokus auf Konstruktionen mit nicht-kongruierenden Partizipien, die nominative oder akkusative Argumente annehmen können.
Kontakt:
E-Mail: saverio.dalpedri(at)uni-goettingen.de
Alessa Farinella - University of Massachusetts Amherst
Alessa Farinella (University of Massachusetts Amherst, USA) war von Juni 2022 bis August 2022 Gastwissenschaftlerin im Projekt A03.
Kontakt:
E-Mail: afarinella(at)umass.edu
Dr. Daniela Mereu - Free University of Bozen-Bolzano
Daniela Mereu war als Gastforscherin am Teilprojekt A02 beteiligt, während sie Research Fellow an der Freien Universität Bozen-Bolzano war.
Während ihres Aufenthalts in Köln (April – Mai 2022) arbeitete sie im Teilprojekt A02 mit Francesco Cangemi und Martine Grice zusammen. Ihr Forschungsschwerpunkt war die phonetische Enkodierung von Konversationsstrukturen im Italienischen mit besonderem Augenmerk auf die temporalen und funktionalen Eigenschaften komplexer Backchannels.
Für die Analyse wurde ein Korpus spontaner gesprochener Sprache verwendet, das die in Bozen (Südtirol) gesprochene Varietät des Italienischen repräsentiert (DIA – Dialogic ItAlian). Nach ihrem Fellowship gewann Daniela Mereu eine nationale Ausschreibung für eine Stelle als Dozentin an der Universität Turin. Derzeit sind die Kooperationspartner:innen weiterhin damit beschäftigt, ihre Daten zu analysieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen.
Kontakt:
E-Mail: Daniela.Mereu(at)unibz.it
Dr. Margreet Vogelzang - University of Cambridge
Dr. Margreet Vogelzang (University of Cambridge, UK) war von Juli 2022 bis Oktober 2022 Gastwissenschaftlerin im Projekt C03.
Kontakt:
E-Mail: mv498(at)cam.ac.uk
Junior Fellows (2017-2020)
Betül Erbaşı - University of Southern California
Betül Erbaşı (University of Southern California) war von Mai bis Juli 2019 Gastwissenschaftlerin im Projekt B04. Als Doktorandin brachte sie ihre Expertise v.a. in den Bereichen DOM im Türkischen und Nominalsemantik ein.
Kontakt: betul.erbasi(at)gmail.com, semra.kizilkaya(at)uni-koeln.de
Zarina Levy-Forsythe - Ben Gurion University
Zarina Levy-Forsythe (Ben Gurion University, Be'er-Scheva, Israel) war von April bis Mai 2019 als Gastwissenschaftlerin im Projekt B04 tätig. Als Doktorandin untersuchte sie direkte Objekte an der Syntax-Semantik-Schnittstelle in der usbekischen Sprache. Im Rahmen des Projekts B04 beschäftigte sie sich hauptsächlich mit DOM im Usbekischen und Partitivität in Turksprachen.
Kontakt: zarinale@post.bgu.ac.il
Valeria Lucarini - Università degli Studi di Parma
Valeria Lucarini (Scuola di Specializzazione in Psichiatria, Università degli Studi di Parma, Dipartimento di Neuroscienze) war Gastwissenschaftlerin im Projekt A02.
Während ihres Aufenthalts arbeitete sie zusammen mit Francesco Cangemi, Juliane Zimmermann, Kai Vogeley und Martine Grice am Forschungsprojekt "Vergleichende Wahrnehmung von visuell und akustisch vermittelter Prominenz“. Diese Untersuchung wurde nicht nur bei gesunden Versuchspersonen, sondern auch bei Personen mit Autismus und Personen mit Schizophrenie durchgeführt, die Beeinträchtigungen der sozialen Kognition und damit Störungen in der Informationsverarbeitung der Prozesse aufweisen, die der Kommunikation und Interaktion mit anderen zugrunde liegen. Die Studie zur Wahrnehmung des Zusammenspiels von kommunikativ vermittelter visueller nonverbaler und auditiver paraverbaler Information bei Personen mit Schizophrenie ist zugleich Thema einer Forschungsarbeit von Valeria Lucarini, die während der Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie in Italien erforderlich ist.
In Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden von A02 hat sie einen Übersichtsartikel veröffentlicht, in dem Prosodie als Brücke zwischen Psychopathologie und Linguistik behandelt wird (Frontiers in Psychiatry). Darüber hinaus hat sie Konversationsmetriken zur Analyse von Sprache bei Patienten mit Schizophrenie verwendet (European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, Language Resources and Evaluation, and European Psychiatry).
- Cangemi, Francesco, Martine Grice, Alicia Janz, Valeria Lucarini, Malin Spaniol & Kai Vogeley. 2023. Content-free speech activity records: interviews with people with schizophrenia. Lang Resources & Evaluation. | A02
- Dusi, L., Valeria Lucarini, Francesco Cangemi, Jacopo Lucchese, Francesca Giustozzi, Francesca Magnani, Carlo Marchesi, Kai Vogeley, Martine Grice & Matteo Tonna. 2022. Language and turn-taking in schizophrenia spectrum disorders. European Psychiatry 65(1). 763–764. | A02
- Lucarini, Valeria, Francesco Cangemi, Benyamin Daniel, Jacopo Lucchese, Francesca Paraboschi, Chiara Cattani, Carlo Marchesi, Martine Grice, Kai Vogeley & Matteo Tonna. 2021. Conversational metrics, psychopathological dimensions and self-disturbances in patients with schizophrenia. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience. | A02
- Lucarini, Valeria, Martine Grice, Francesco Cangemi, Juliane T. Zimmermann, Carlo Marchesi, Kai Vogeley & Matteo Tonna. 2020. Speech prosody as a bridge between psychopathology and linguistics: The case of the schizophrenia spectrum. Frontiers in Psychiatry, Section Social Cognition 11:531863. pdf | A02
Dària Serés - Universitat Autònoma de Barcelona
Dària Serés war von April bis Juni 2018 als Gastwissenschaftlerin am SFB 1252 tätig. Während ihres Aufenthalts arbeitete sie im Team von Prof. Dr. Klaus von Heusinger an ihrem Dissertationsthema "The expression of genericity and (in)definiteness in languages with and without articles". Ihre Dissertation wurde betreut von Prof. Dr. Maria Teresa Espinal (Universidad Autònoma de Barcelona) und Dr. Olga Borik (Universidad Nacional de Educación a Distancia).
In Köln entwickelte sie die Teile ihrer Dissertation, die sich mit Informationsstruktur und mit der Interpretation von "bare nominals" in prä- und postverbaler Position im Russischen beschäftigen, wobei der Schwerpunkt ihrer Untersuchung auf dem Zusammenspiel zwischen Generizität und Aktualität lag. Außerdem untersuchte Dària Serés den Ausruck von Generizität im Bereich der Sätze sowie die Frage, wie Tempus, Aspekt und Modus die Interpretation von generischen Sätzen in slawischen, romanischen und germanischen Sprachen beeinflussen. Hierzu beschäftigte sie sich weiter mit Definitionssätzen, da diese einen Fall von Generizität auf Satz- und NP-Ebene darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung lag in der Charakterisierung von Aussagen, die Verallgemeinerungen und Gesetzmäßigkeiten ausdrücken.
Kontakt: daria.seres(at)uab.cat
Dr. Heimir van der Feest Viðarsson - Háskóli Íslands (Universität Island)
Heimir van der Feest Viðarsson war Gastwissenschaftler am SFB 1252 und ist beheimatet am Árni-Magnússon-Institut für isländische Studien an der Universität Island. Er unterstützte vom 1. - 28. Februar 2019 das Projekt C06 - "Prominenz in subordinierenden rhetorischen Relationen".
Heimir van der Feest Viðarsson beschäftigt sich mit der Wortstellungsvariation in Nebensätzen im Isländischen und seiner Sprachgeschichte. Nebensätze zählen zu den wichtigsten linguistischen Strategien zum Ausdruck untergeordneter rhetorischer Verhältnisse. Projekt C06 profitierte von Heimir van der Feest Viðarssons Wissen über Nebensatzsyntax sowie von seiner Mitarbeit bei der Forschung zur Rolle der Syntax beim Ausdruck diskursstruktureller Subordination und zu Prominenzasymmetrien zwischen Haupt- und Nebensätzen. Hauptziel der Kooperation war es, Resultate zu vergleichen und eine Gesamtdarstellung zu entwickeln.
Kontakt: hfv3(at)hi.is
Yuto Yamazaki - University of Tokyo
Yuto Yamazaki, Doktorand an der University of Tokyo bei Prof. Yoshiki Mori, war vom 27.01. bis zum 17.02.2020 Gastwissenschaftler im SFB 1252 und kooperierte mit dem Projekt C04.
In seinem Dissertationsprojekt beschäftigt sich Yuto Yamazaki mit der semantischen Relation zwischen der Diskursstruktur und der Wortstellung von Spaltsätzen im Deutschen. Im Zentrum seiner Untersuchung stehen dabei Unterschiede zwischen kanonischen Spaltsätzen (Es ist Hans, der kommt) und invertierten Spaltsätzen (Hans ist es, der kommt), die verschiedene Wortstellungsvarianten aufweisen, mit denen zwei distinkte Interpretationen einhergehen. Diese Konstruktionen sind auch besonders für den SFB von Interesse, da eine Reihe von Projekten zur Diskursprominenz von Spaltsätzen („DO-Clefts“) arbeiten.
Kontakt: clynelish14(at)gmail.com
Senior Fellows (2021-2024)
Prof. Dr. Jesse Harris - University of California, Los Angeles (UCLA)
Prof. Dr. Jesse Harris (UCLA, USA) war von August 2022 bis Oktober 2022 Gastwissenschaftler am SFB und brachte seine Expertise im Projekt C05 ein. Jesse Harris arbeitet auch weiterhin mit dem Projekt C05 zusammen, schwerpunktmäßig zum Zusammenspiel von grammatischer Genusmarkierung und Perspektivnahme. Aus dieser Kooperation haben sich bereits mehrere Vorträge ergeben und gemeinsame Publikationen sind in Planung.
Kontakt:
E-Mail: jharris(at)humnet.ucla.edu
Dr. Hae-Sung Jeon - University of Central Lancashire
Dr. Hae-Sung Jeon (University of Central Lancashire, UK) wird von Juli 2023 bis September 2023 als Gastwissenschaftlerin im Projekt A02 arbeiten.
Hae-Sung forscht zur Prosodie gesprochener Sprache und zu phonetischer Variation. Zu ihren Forschungsmethoden gehören hauptsächlich Verhaltensexperimente, akustische Analyse sowie statistische Modellierungen. Ihre Forschung dreht sich um die Fragen, wie die prosodischen Eigenschaften gesprochener Sprache mit linguistischen Strukturen zusammenhängen und wie Hörer:innen das Sprachsignal wahrnehmen und interpretieren. Diese Themen hat sie bereits in verschiedenen Dialekten und Sprachen untersucht, wobei sie Daten von Sprecher:innen und Hörer:innen mit heterogenem demographischen und linguistischen Hintergrund verwendete. In Köln arbeitet sie mit Sprachforscher:innen zusammen, um das Verhältnis zwischen der Verteilung von Informationslast, Morphosyntax und Prosodie in kommunikativen Situationen sowie Intonationsvariationen in koreanischen Dialekten zu untersuchen.
Kontakt:
hjeon1(at)uclan.ac.uk
Dr. Andrew Kehler - UC San Diego
Dr. Andrew Kehler (UC San Diego) wird im Juni und Juli 2023 als Gastwissenschaftler im Projekt C07 arbeiten. Er ist Professor für Linguistik an der University of Califonia, San Diego (USA), wo er das Computational Linguistics Lab leitet. Andrew Kehler gehört zu den führenden Köpfen in computergestützter psycholinguistischer Diskursforschung und hat große Fortschritte in der Bayesʼschen Modellierung von Pronomenresolution verbucht.
Andrew Kehler promovierte an der Harvard University in Informatik. Nach fünf Jahren als Informatiker in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft wurde er 2000 Professor für Linguistik in San Diego. Er ist derzeit Mitherausgeber des Journal of Logic and Computation und wirkt im Beirat vieler weiterer Fachzeitschriften, darunter das Journal of Semantics und Semantics and Pragmatics. In seiner interdisziplinären Forschung vereint er theoretische, psycholinguistische und computerlinguistische Modelle von Diskursinterpretation. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Diskursverarbeitung bezüglich Koherenzrelationen, Inferenzen und der Interpretation von Pronomina.
Kontakt:
akehler(at)ucsd.edu
Prof. Duygu Özge - Middle East Technical University
Prof. Duygu Özge (Middle East Technical University, Ankara, Türkei) war von Juni 2022 bis Juli 2022 sowie von September 2022 bis Oktober 2022 Gastwissenschaftlerin in den Projekten B04, C03, C04 und C05.
Duygu Özge hat ein breites Spektrum an Forschungsinteressen, darunter fällt zum Beispiel, wie Kinder Sprache lernen, darstellen und verstehen. Ebenfalls von Interesse ist die Frage, wie sich der kognitive oder soziale Status (z.B. eine Beeinträchtigung oder soziale Benachteiligung) auf die Sprachverarbeitung und andere kognitive Fähigkeiten auswirken kann.
Kontakt:
E-Mail: duyguozge(at)gmail.com; duyguo(at)metu.edu.tr
Dr. Péter Rácz - Budapest University of Technology and Economics
Dr. Péter Rácz (Budapest University of Technology and Economics) wird von Juni bis August 2023 als Gastwissenschaftler am Projekt B02 arbeiten.
Péter beschäftigt sich mit Spracherwerb. Ihn interessieren die mentale Repräsentation von Wortbildungsmustern und ihre Beeinflussung durch kognitive Grenzen der Lernbarkeit, Gedächtnisintegration und soziale Dynamiken innerhalb der Sprachgemeinschaft. Er arbeitet mit experimentellen Daten und Korpora und verwendet algorithmische Lernmodelle und quantitative Methoden.
Kontakt:
racz.peter.marton(at)ttk.bme.hu
Prof. Dr. Michelina Savino - Università degli studi di Bari Aldo Moro
Michelina Savino ist Professorin der Linguistik in der Abteilung Bildung, Psychologie und Kommunikation an der Università degli studi di Bari Aldo Moro (Aldo-Moro-Universität Bari, Italien). Ihr Forschungsinteresse gilt der theoretischen Prosodie und wie diese im Diskurs umgesetzt wird, insbesondere wie Sprecher:innen ihre Äußerungen strukturieren und ob die Sprechmelodik, falls diese taktisch platziert ist, die Erinnerung stützt. Zusätzlich forscht sie zu Prosodie in Konversationen, einschließlich Phänomenen wie turn-taking, back-channelling und Akkommodation/ Entrainment hinsichtlich des Gesprächspartners. Ihre Untersuchung der Intonationskonturen in Fragesätzen in verschiedenen Varietäten des Italienischen ist ein wichtiges Nachschlagewerk.
2021 und 2022 verbrachte sie insgesamt sechs Monate am SFB 1252, um mit den Projekten A01 und C09 zusammenzuarbeiten.
Desweiteren hat Michelina Savino zusammen mit Mercator-Fellow Bodo Winter und PI Martine Grice den Effekt der Sprachmelodik auf das Arbeitsgedächtnis untersucht. Das Ergebnis ist die Publikation im Psychonomic Bulletin Review (2020) „Intonation does aid serial recall after all“, in der – im Gegensatz zu früheren Behauptungen – gezeigt wird, dass die Sprachmelodik eine Rolle bei der Erinnerung spielt, die über die Pausen hinausgeht. Zur Zeit arbeitet sie mit Mitgliedern von A01 und C09 an einer weiteren Studie zu Effekten der Sprachmelodik, insbesondere steigender Intonation, auf das Arbeitsgedächnis. Eine weitere Kooperation untersucht den Einfluss der eigenen Varietät ("perceptual magnet effect") auf die Imitation von regionalen Intonationskonturen.
Kontakt: michelina.savino(at)uniba.it oder msavino1(at)uni-koeln.de
Prof. Dr. Irina Sekerina - City University of New York (CUNY)
Prof. Dr. Irina Sekerina (CUNY, USA) war von Oktober 2022 bis November 2022 Gastwissenschaftlerin im Projekt C07.
Irina Sekerina forscht zu Satzverarbeitung, Spracherwerb und zuletzt auch zu Herkunftssprachen. Während ihres Aufenthalts in Köln untersuchte sie gemeinsam mit dem Teilprojekt C07 die referentiellen Präferenzen von Personal- und Demonstrativpronomina im Russischen; hierzu wurden Daten nicht nur von monolingualen Erwachsenen und Kindern ausgewertet, sondern auch von bilingualen sowie Herkunftssprecher:innen. Dieses Forschungsprojekt soll den funktionalen Beitrag der Demonstrativpronomina aus einer sprachübergreifenden Perspektive untersuchen und die Rolle prominenzverleihender Faktoren im vorhergehenden Sprachmaterial erhellen.
Kontakt:
E-Mail: Irina.Sekerina(at)csi.cuny.edu
Dr. Mortaza Taheri-Ardali - Shahrekord University
Dr. Mortaza Taheri-Ardali ist Assistant Professor der Allgemeinen Sprachwissenschaft an der Universität Shahrekord (Iran) und hat als Gastwissenschaftler an der Radboud-Universität Nijmegen, der Universität Bamberg und der Universität Hamburg gearbeitet. Beim „Festival for Top Dissertations: Production and Entrepreneurship in Humanities“ wurde seine 2015 eingereichte Dissertation „Prosody Modelling in Persian Text-to-Speech (TTS) Systems)“ mit einem Preis ausgezeichnet. Aktuell forscht und publiziert er hauptsächlich zur Prosodie des Persischen, zu Sprachdokumentation sowie zu den Sprachen des Iran und deren Kartierung.
In Köln arbeitete er von Oktober 2022 bis Mai 2023 als Senior Research Fellow am Projekt A04 „Dynamische Modellierung prosodischer Prominenz“. In diesem Projekt sind Muttersprachler:innen des Persischen mit Hilfe von elektromagnetischer Artikulographie aufgenommen worden. Mit Hilfe dieser Aufnahmetechnik können die Zungen- und Lippenbewegungen beim Sprechen direkt beobachtet und später im Hinblick auf prosodische Prominenz modelliert werden. Da Produktionsdaten häufig einen sehr hohen Grad an Variabilität aufweisen, werden die aufgezeichneten Bewegungskonturen im Bereich der Artikulation und Intonation (Sprechmelodie) mit Hilfe einer FDA (funktionale Datenanalyse) ausgewertet, um Muster für prosodische Prominenz abzuleiten. Zusätzlich zu dieser akustisch-kinematischen Untersuchung wurde ein ergänzender Perzeptionstest durchgeführt, um auch die Wahrnehmung prosodischer Prominenz zu erforschen.
Zusätzlich zu seinen prosodischen Studien ist Prof. Dr. Taheri-Ardali Mitherausgeber des Atlas of the Languages of Iran (ALI). Aktuell beschäftigt er sich mit der Sprachverteilung in der iranischen Provinz Lorestan. Daneben hat er bereits Feldforschung in folgenden Provinzen des Iran durchgeführt: Chahar Mahal va Bakhtiari, Hormozgan, Ilam, Zanjan, Semnan, Kermanshah, Hamadan, Gilan und Lorestan.
Kontakt:
E-Mail: taheriling(at)gmail.com / taheri(at)sku.ac.ir
Prof. Dr. Alexandra (Sandra) Vella - Universität Malta
Prof. Dr. Alexandra Vella (Universität Malta) wird von April 2023 bis Juni 2023 als Gastwissenschaftlerin im Projekt A01 arbeiten.
Alexandra (Sandra) Vella ist Associate Professor für Linguistik am Insitute of Linguistics and Language Technology der Universität Malta. Ihre Forschung beschäftigt sich mit Phonetik und Phonologie, insbesondere mit Aspekten der Prosodie wie z.B. Betonung, Intonation und prosodischer Struktur, einerseits als Erscheinungsformen von Prominenz ganz allgemein, andererseits speziell im Maltesischen und seinen Dialekten sowie im maltesischen Englischen, derjenigen Varietät des Englischen, die von Maltesischsprecher:innen verwendet wird. Sie leitet das Projekt Korpus tal-Malti Mitkellem, das Forschung an der Entwicklung von Sprachtechnologien für das Maltesische erleichtern soll.
Ihre Forschung zur prosodischen Struktur des Maltesischen und des maltesischen Englisch hat wichtige Erkenntnisse zu den Möglichkeiten der Intonation ergeben, über die die Sprachen der Welt verfügen. Sie hat auf dem Gebiet der Intonationsphonologie gemeinsam mit Martine Grice und Anna Bruggeman zur Intonation von W-Fragen im Maltesischen geforscht (“Stress, pitch accent, and beyond: Intonation in Maltese questions”, Journal of Phonetics) und Evidenz für Töne geliefert, die durch Tonhöhenprominenz charakterisiert, aber nicht an lexikalisch betonte Silben gebunden sind. Ein weiterer Artikel über die maltesische und maltesisch-englische Intonation im Allgemeinen durchläuft gerade das Review-Verfahren. Gemeinsam mit Maria Lialiou, Aviad Albert und Martine Grice hat sie ihre Daten zu W-Fragen im Maltesischen außerdem unter Verwendung der Analyse periodischer Energie (mithilfe des ProPer-Programms) erneut untersucht.
Alexandra Vella wird zwei Monate als Fellow am SFB 1252 verbringen und weiter mit den Forschenden des Projekts A01 zusammenarbeiten. Dessen Mitglieder haben vor kurzem als Gäste am Insitute of Linguistics and Language Technology der Universiät Malta ein Experiment zum Phänomen der “stress deafness” bei zweisprachigen Maltesisch-Sprecher:innen durchgeführt; die Ergebnisse dieses Experiments werden auf der ICPhS 2023 in Prag vorgestellt werden.
Kontakt:
alexandra.vella(at)um.edu.mt
Prof. Dr. Kofi Yakpo - University of Hong Kong
Prof. Dr. Kofi Yakpo (University of Hong Kong) arbeitete im April 2023 als Gastwissenschaftler am Projekt A03.
Kofi Yakpo ist Associate Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Sprachwissenschaft an der Universität Hong Kong. Er forscht zur Rolle linguistischer und sozialer Faktoren in der Entwicklung von Sprachen, die in multilingualen Gesellschaften gesprochen werden, vor allem denjenigen Afrikas und der globalen afrikanischen Diaspora. Seine zahlreichen Veröffentlichungen erstrecken sich auf die Gebiete Sprachwissenschaft, Politik, Musik und creative writing.
Zu seinen Monographien gehören:
A Grammar of Pichi (2019),
Boundaries and Bridges: Language Contact in Multilingual Ecologies (2017, mit Pieter Muysken),
Code-switching Between Structural and Sociolinguistic Perspectives (2015, mit Gerald Stell).
Während seines Aufenthalts in Köln beschäftigte sich Kofi Yakpo mit Prominenz im prosodischen Kontakt zwischen Druckakzent- und Tonsystemen, mit Schwerpunkt auf den afro-europäischen Kreolsprachen des Atlantikbeckens, und hielt zu diesem Thema einen Vortrag: "Tone meets stress in the Afro-Atlantic: social context, typology, outcomes".
Kontakt:
kofi(at)hku.hk
Senior Fellows (2017-2020)
Prof. Dr. Jennifer E. Arnold - University of North Carolina
Jennifer E. Arnold forscht über die Psychologie der Sprache mit dem Ziel, zu verstehen, wie wir - mit scheinbarer Leichtigkeit - miteinander kommunizieren. Ihr Hauptziel ist es, die genauen mentalen Schritte nachzuvollziehen, die der Fähigkeit des Sprechenden, Sprache zu benutzen und zu verstehen, zugrunde liegen. Daher hat Jennifer E. Arnold ein besonderes Interesse daran, zu entschlüsseln, wie Sprecher:innen größere sprachliche Einheiten strukturieren – sowohl in der Produktion als auch im Sprachverständnis. Sie hat zahlreiche Studien zum Referentenmanagement im Allgemeinen und zur Pronomenauflösung im Besonderen durchgeführt und wird als eine der einflussreichsten Wissenschaftler:innen auf diesem Gebiet bezeichnet. Sie ist zudem als Kognitionswissenschaftlerin bekannt, da sie Sprachgebrauch auch in Abhängigkeit von Faktoren, wie beispielsweise Aufmerksamkeit, Motivation und Alphabetisierung, untersucht.
Jennifer E. Arnolds Arbeit überschneidet sich mit einer Reihe von Projekten innerhalb des SFBs. Ihre Expertise im Referentenmanagement – sowohl im Verständnis als auch in der Produktion – ist sehr wertvoll für die Arbeit im Bereich C, insbesondere für die Projekte C04, C06 und C07. Jennifer E. Arnolds neuere Arbeiten zum Referentenmanagement aus der Perspektive des Spracherwerbs sind zudem für Mitglieder des Projekts C03 von Interesse. Da Jennifer E. Arnold auch über die Auswirkung der Prosodie auf die Pronomenauflösung geforscht hat, war sie außerdem in der Lage, neue Erkenntnisse in die Arbeit des Bereichs A, insbesondere in die Arbeit des Projekts A01, einzubringen.
Kontakt: jarnold(at)email.unc.edu
Prof. Dr. Aroldo de Andrade - Universidade Federal de Minas Gerais
Aroldo de Andrade ist Wissenschaftler an der Universidade Federal de Minas Gerais (Universität Minas Gerais, Brasilien) und forscht zu Informationsstruktur, Syntax und nicht-kanonischen Konstruktionen. Er war vom 22. November bis 23. Dezember 2019 als Gastwissenschaftler an den Projekten C02, C04, C05 und C06 beteiligt.
Kontakt: aroldo.andrade(at)gmail.com
Dr. T. Mark Ellison - Australian National University
T. Mark Ellison erstellt Computermodelle und ist Wissenschaftler an der Australian National University (ANU) in Canberra, der Hauptstadt Australiens. Mit viel Erfahrung in den Bereichen der Mathematik, Informatik, Linguistik, Kognitionswissenschaft und Psychologie setzt er seinen Forschungsschwerpunkt auf die Erstellung prinzipienorientierter Beschreibungen von Sprachverarbeitung und -verhalten. Seine jüngsten Forschungskooperationen haben Modelle in unterschiedlichen Bereichen wie experimentelle Semiotik, Sprachentwicklung, Sprachenvielfalt, zweisprachige Kognition und Metaphernausdruck entwickelt.
T. Mark Ellison ist derzeit im SFB 1252 Prominence in Language tätig. Im Rahmen dieser Arbeit entstanden verschiedene Kollaborationen: die Interpretation der Beziehung zwischen neuronalen Signalen der Überraschung und Protuberanz in Ausdrücken (in Zusammenarbeit mit Projekt A01), die Entwicklung eines neuen Algorithmus zur Messung der periodischen Energie als ein Faktor der phonetischen Protuberanz (A02), das Verstehen verschiedener Rollen von Sprachrahmen (B05) sowie die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen der Koindizierung von Präferenzen und der Diskursprotuberanz in deutschen Pronomen (C07).
Kontakt: tellison(at)uni-koeln.de
Prof. Dr. Manuel Leonetti - Universidad Complutense
Manuel Leonetti war Professor für Sprachwissenschaft des Spanischen an der Universidad Complutense (Madrid) und zählte zu den renommiertesten Linguisten im spanischsprachigen Raum. Seine Forschungsschwerpunkte bestanden in der Syntax, Semantik und Pragmatik, insbesondere in den Schnittstellenbereichen dieser drei Bereiche. Zu seinen Publikationen zählen eine Vielzahl einschlägiger Arbeiten zu nominalen Prominenzeigenschaften wie Definitheit und Spezifizität, zu Fokus und Informationsstruktur, sowie zu unterschiedlichen prominenzabhängigen Konstruktionen wie etwa Nullsubjekten und Differentieller Objektmarkierung.
Manuel Leonettis Forschung ist für eine Reihe von Projekten des SFB von zentraler Relevanz, insbesondere im Forschungsfeld B (Prominenz in Morphosyntax und Semantik). Hier kooperierte er vor allem mit Projekt B04, wo er auch als Betreuer (im Cotutela-Verfahren) der Dissertation von Diego Romero Heredero aktiv war. Aufgrund seiner herausragenden Expertise im Bereich von (temporalen) Anaphern, Nullsubjekten und Coherence Relations trug er aber auch zu Projekten im Forschungsfeld C (Prominenz in Text- und Diskursstruktur) Wesentliches bei, u.a. C02, C03 und C06, mit denen er sich im Rahmen seiner Teilnahme an dem Workshop "Ways of Reference in Romance Languages" (Köln, 27.–28.09.2018) intensiv austauschte.
Wir bedauern Manuel Leonettis allzu frühen Tod und sind dankbar, ihm begegnet sein zu dürfen.
Prof. Dr. Michelina Savino - Università degli studi di Bari Aldo Moro
Michelina Savino ist Professorin der Linguistik in der Abteilung Bildung, Psychologie und Kommunikation an der Università degli studi di Bari Aldo Moro (Aldo-Moro-Universität Bari, Italien). Ihr Forschungsinteresse gilt der theoretischen Prosodie und wie diese im Diskurs umgesetzt wird, insbesondere wie Sprecher:innen ihre Äußerungen strukturieren und ob die Sprechmelodik, falls diese taktisch platziert ist, die Erinnerung stützt. Zusätzlich forscht sie zu Prosodie in Konversationen, einschließlich Phänomenen wie turn-taking, back-channelling und Akkommodation/ Entrainment hinsichtlich des Gesprächspartners. Ihre Untersuchung der Konturbearbeitung bezüglich verschiedener Varietäten des Italienischen ist ein wichtiges Nachschlagewerk.
Insgesamt hat sie während der ersten Phase des SFB 5 Monate in Köln verbracht und nahm Kolleg:innen des Projektes A01 in Bari auf, wo Experimente mit einem tragbaren EEG System ausgeführt wurden. Dies war das erste Mal, dass EEG-Experimente die süditalienische Sprachmelodik vor Ort untersuchten. Auch wirkte sie mit an der Wahrnehmung der postfokalen Prominenz bei italienischen L1- und deutschen L2-Zuhörer:innen.
Michelina Savino hat ebenfalls mit Mercator Fellow Bodo Winter und PI Martine Grice den Effekt der Sprachmelodik auf das Arbeitsgedächtnis untersucht. Das Ergebnis ist die Publikation im Psychonomic Bulletin Review (2020) „Intonation does aid serial recall after all“, in der – im Gegensatz zu früheren Behauptungen – gezeigt wird, dass die Sprachmelodik eine Rolle bei der Erinnerung spielt, die über die Pausen hinausgeht.
Den im Juni 2019 stattgefundene Workshop „Prominence between Cognitive Functions and Linguistic Structures” (CoFLiS) in Bari organisierte sie gemeinsam mit A01 und A02.
Kontakt: michelina.savino(at)uniba.it oder msavino1(at)uni-koeln.de
Prof. Dr. Marc Swerts - Tilburg University
Marc Swerts ist Professor an der Tilburg School of Humanities and Digital Sciences im Department of Communication and Cognition der Tilburg University. Sein Forschungsschwerpunkte sind die non-verbale Kommunikation und der Ausbau von gesprochenen Dialogsystemen. Er kooperierte während der ersten Phase des SFB mit Projekt A03.
Kontakt: M.G.J.Swerts(at)tilburguniversity.edu