Mercator Fellows
Fellows ermöglichen im Rahmen der Projekte einen intensiven und langfristigen Austausch mit Wissenschaftler:innen (aus dem In- und Ausland). Dabei sind die Fellows teilweise vor Ort, stehen aber auch über die Dauer ihres Aufenthaltes hinaus mit den am Projekt beteiligten in Kontakt. Ausländische Fellows tragen die Bezeichnung Mercator-Fellows und erfahren so eine zusätzliche Auszeichnung für ihren Einsatz. Entscheidend ist, dass der Mercator-Fellow zur Erreichung des Projektergebnisses beiträgt. Dabei sind auch Projekte denkbar, bei denen dem Mercator-Fellow eine zentrale Rolle zukommt.
Mercator Fellows (2021-2024)
Prof. Jason Bishop - City University of New York (CUNY)
Jason Bishop ist Professor für Linguistik an der City University of New York, wo er auch das CUNY Prosodie-Labor leitet. Er ist derzeit einer der einflussreichsten Wissenschaftler im Bereich prosodischer Prominenz und der Faktoren, die deren Produktion und Wahrnehmung beeinflussen, was an seinen zahlreichen einflussreichen und in renommierten Fachzeitschriften veröffentlichten Arbeiten zu sehen ist.
Prosodie steht im Mittelpunkt von Jasons wissenschaftlichem Interesse, aber seine Arbeit umfasst ein breites Spektrum an Themen und Methoden. So beschäftigt er sich beispielsweise mit der Rolle von Erwartungen bei der Wahrnehmung von Prosodie und prosodischer Disambiguierung, mit Fokusprojektion sowie der Bedeutung von pränuklearen Akzenten. Darüber hinaus interessiert sich Jason für implizite (und explizite) Prosodie in Relativsätzen und für individuelle Unterschiede bei der Produktion und Wahrnehmung von Prosodie.
Die vielen Schnittstellen von Jasons Arbeit zur Prosodie mit den Bereichen Neuropsychologie, Soziolinguistik, Semantik, Pragmatik, Syntax sowie Typologie machen ihn zu einem idealen Ansprechpartner für viele Mitarbeitende der verschiedenen Areas des SFB 1252.
Kontakt: jbishop(at)gc.cuny.edu
Prof. Petra Hendriks - University of Groningen
Kontakt: P.Hendriks(at)rug.nl
Prof. Eva Schultze-Berndt - University of Manchester
Eva Schultze-Berndt ist Professorin für Linguistik im Fachbereich Linguistik und englische Sprache an der Universität Manchester (UK). Sie ist eine renommierte Expertin für Sprachtypologie, die sich auf australische Sprachen spezialisiert hat. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Forschung ist die differentielle Argumentmarkierung (DAM). Hierbei untersucht sie aus einer sprachübergreifenden Perspektive in Korpora gesprochener Sprache jene Faktoren, die die DAM beeinflussen und betrachtet dabei besonders die Rolle von Verbsemantik, Argumentstruktur, Informationsstruktur und Prosodie. Die Zusammenarbeit mit Eva Schultze-Berndt wird daher für Area B, in der DAM weiterhin ein zentrales Thema ist, von großem Nutzen sein. Eva Schultze-Berndts Fachwissen erstreckt sich jedoch auf eine Reihe von Bereichen, die für den SFB relevant sind, was sie zu einer wertvollen Bereicherung für den gesamten SFB macht: Ihr Fachwissen in den Bereichen Prosodie und Informationsstruktur wird die Kooperation von Area B mit den Areas A und C weiter stärken; mit ihren soliden empirischen Kenntnissen im Bereich Diskurs und natürlichsprachlichen Daten wird sie den Gesamtschwerpunkt des SFB im Bereich Diskurs unterstützen; und ihr sprachübergreifendes Fachwissen wird zur Forschung des SFB über Universalität und Variabilität beitragen.
Kontakt: Eva.Schultze-Berndt(at)manchester.ac.uk
Dr. Bodo Winter - University of Birmingham
Bodo Winter ist assozierter Professor an der University of Birmingham und Träger des UKRI Future Leaders Fellowship. Zudem ist er Chefredakteur des Cambridge University Press Journals Language & Cognition, Mitglied des Institute for Interdisciplinary Data Science and AI der Unversity of Birmingham und Mitbegründer der jährlichen Birmingham Summer School Statistics for Linguistics. Seine Forschung konzentriert sich auf numerische Kommunikation, Multimodalität, Gestik und Ikonizität. Er kooperiert mit verschiedenen Teilprojekten des SFB 1252 und bietet ausführliche Übungseinheiten in Statistik und Datenanalyse in verschiedenen Workshops für Studierende, Postdocs und Projektleitende an.
Kontakt: b.winter(at)bham.ac.uk
Mercator Fellows (2017-2020)
Prof. Jennifer Cole - University of Illinois
Jennifer Cole ist Professorin für Linguistik an der Northwestern University in Evanston, Illinois (USA). Sie ist eine der führenden Wissenschaftler:innen im Bereich Sprachprosodie und Laborphonologie und genießt weltweit nicht nur als Gründungsmitglied der Association for Laboratory Phonology und, bis 2015, Herausgeberin des entsprechenden Journals, sondern auch aufgrund vieler einflussreicher Aufsätze zu Phonetik und Phonologie in prominenten Fachzeitschriften großes Ansehen. Ihr Fachgebiet ist die experimentelle wie theoretische Erforschung der physiologischen und kognitiven Grundlagen phonologischer Systeme. Als Direktorin des Linguistic Laboratory for Speech Prosody in Urbana-Champaign betreute sie mehrere Projekte, die die Produktion und Perzeption von Prosodie in Englisch und anderen Sprachen untersuchten. Ein Fokus lag dabei auf Prosodie in spontaner Umgangssprache und Annotationsmethoden, so z.B. die Rapid-Prosody-Transcription-Methode für angelernte Hörer:innen, mit der prosodische Prominenz quantifiziert werden kann.
Die Zusammenarbeit mit Jennifer Cole war von großem Nutzen nicht nur für das Forschungsfeld A, das sich mit prosodischer Prominenz sowie deren Modellierung und Quantifizierung beschäftigt, sondern für den gesamten SFB, besonders da sie sich intensiv mit dem Verhältnis von prosodischer Prominenz, Semantik und Diskursstruktur, sowie der Konditionierung von Prosodiewahrnehmung durch syntaktische Struktur auseinandergesetzt hat.
Kontakt: jennifer.cole1(at)northwestern.edu
Prof. Andrew Kehler - University of California
Andrew Kehler ist Professor für Linguistik an der University of Califonia, San Diego (USA), wo er das Computational Linguistics Lab leitet. Er gehört zu den führenden Köpfen in computergestützter psycholinguistischer Diskursforschung und hat große Fortschritte in der Bayesʼschen Modellierung von Pronomenresolution verbucht.
Andrew Kehler promovierte an der Harvard University in Informatik. Nach fünf Jahren als Informatiker in leitenden Positionen in der freien Wirtschaft wurde er 2000 Professor für Linguistik in San Diego. Er ist derzeit Mitherausgeber des Journal of Logic and Computation und wirkt im Beirat vieler weiterer Fachzeitschriften, darunter das Journal of Semantics und Semantics and Pragmatics. In seiner interdisziplinären Forschung vereint er theoretische, psycholinguistische und computerlinguistische Modelle von Diskursinterpretation. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Diskursverarbeitung bezüglich Koherenzrelationen, Inferenzen und der Interpretation von Pronomina. Das von ihm entwickelte Computermodell von Pronomenresolution komplementiert ausgezeichnet die Forschung des Feldes C. Aufgrund seines Forschungsprofils eignete sich Andrew Kehler perfekt als Mercator Fellow am SFB. Die Zusammenarbeit mit ihm war für das Forschungsfeld C, das sich mit der Modellierung von Diskursprominenz beschäftigt, aber auch für den gesamten SFB von großem Nutzen, da wahrscheinlichkeitstheoretische Ansätze in der prosodischen wie morphosyntaktischen Prominenzforschung von großer Relevanz sind.
Kontakt: kehler(at)ling.ucsd.edu
Prof. Dr. Theo Marinis - Universität Konstanz
Theodoros Marinis ist Professor für Mehrsprachigkeit und Sprachentwicklung sowie Leiter der Abteilung Klinische Sprachforschung an der School of Psychology and Clinical Language Sciences der University of Reading (UK). Er gehört zu den angesehensten Forschenden im Bereich Spracherwerb und -verarbeitung (im Zusammenspiel mit Schrifterwerb) und ist eine Koryphäe in der Mixed-Model-Analyse komplexer Datensätze.
Theodoros Marinis beschäftigt sich hauptsächlich mit bilingualen/multilingualen Kindern typischer und atypischer Entwicklung (spezifische Sprachentwicklungsstörungen, Autismus) mit einem Fokus auf Morphosyntax und neuen empirischen Methoden. Derzeit arbeitet er an einem sehr aktiven Forschungsprogramm, das sich mit Englisch, Griechisch und Deutsch befasst, und betreut mehrere exzellente Nachwuchsforschende vor und nach der Promotion; außerdem hat er bereits mehrere DFG-geförderte Kooperationen absolviert (zuletzt mit Bittner/ZAS Berlin). Vor seinem Aufenthalt am SFB wirkte er bereits mit großem Erfolg als externer Berater internationaler interdisziplinärer Projekte (vgl. BALED/Tsimpli 2013-2015), und auch der SFB konnte im Rahmen der Zusammenarbeit mit Theodoros Marinis sehr von seiner linguistischen und experimentellen Expertise profitieren. Projekte des Forschungsfeldes C mit Fokus auf Sprachverarbeitung und -entwicklung, aber auch die Forschungsfelder A und B (besonders A02 und B06) haben durch sein Feedback in Sachen Methodologie und Datenanalyse wichtige neue Impulse gewonnen.
Kontakt: t.marinis(at)uni-konstanz.de
Dr. Bodo Winter - University of Birmingham
Bodo Winter ist Dozent in kognitiver Sprachwissenschaft am Department of English Language and Applied Linguistics der University of Birmingham (UK). Er ist ein führender Forscher in den Bereichen Sprachwandel und quantitative Semantik sowie der Verwendung statistischer Methoden in der Linguistik und hat über 40 Veröffentlichungen zu verzeichnen, darunter Artikel in prominenten interdisziplinären Fachzeitschriften (Neuroscience & Biobehavioral Reviews, Cortex). Er hat verschiedene Fortgeschrittenenkurse in Statistik und Data Modelling für Linguisten an einer Reihe internationaler Institutionen und Summer Schools unterrichtet und über 60 Vorträge gehalten, teils als geladener Gast. Nach seinem Masterabschluss in Allgemeiner Sprachwissenschaft an der University of Hawaiʻi at Mānoa war Bodo Winter Stipendiat in Phonetik am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie und promovierte in Kognitionswissenschaften und Informatik an der University of California, Merced. In seiner Forschung untersucht er Wortbedeutungen und deren diachronen Wandel anhand quantitativer Analysen großangelegter Korpora und Lexika.
Aufgrund seiner breiten Aufstellung in Phonetik, Linguistik und Kognitionswissenschaft passt Bodo Winter perfekt zu unserem interdisziplinär ausgerichteten Sonderforschungsbereich. Seine Expertise in statistischen Methoden und der Modellierung dynamischer Systeme ist außerdem für die anvisierten Projekte von hohem Nutzen. Der gesamte SFB, aber besonders die Forschungsfelder A und C, profitierten davon, seinen Rat in Sachen Modellierung einholen zu können. Da Bodo Winter bereits im Rahmen des universitätsfinanzierten Projekts "Sprache im Labor" mehrere Fortgeschrittenenseminare in Köln unterrichtet hat, ist er zudem bereits mit den spezifischen methodischen Voraussetzungen und Bedürfnissen der entsprechenden Projekte vertraut.
Kontakt: b.winter(at)bham.ac.uk