Forschungskooperationen
Der Sonderforschungsbereich 1252 "Prominence in Language" verfügt über ein breites nationales wie internationales Netzwerk in der Wissenschaft. Darüberhinaus kooperiert der SFB mit außeruniversitären Institutionen. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick zu den Mercator Fellows, den Senior und Junior Fellows, zu Kollaborationen mit wissenschaftlichem Nachwuchs, mit institutionellen Partnern an der Universität zu Köln und darüber hinaus. Wenn auch Sie an einer Zusammenarbeit mit unseren interdisziplinär arbeitenden Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern interessiert sind, kontaktieren Sie unsere TeilprojektleiterInnen oder Frau Ana-Laura Lemke.
(1) Mercator Fellows
Fellows ermöglichen im Rahmen der Projekte einen intensiven und langfristigen Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (aus dem In- und Ausland). Dabei sind die Fellows teilweise vor Ort, stehen aber auch über die Dauer ihres Aufenthaltes hinaus mit den am Projekt Beteiligten in Kontakt. Ausländische Fellows tragen die Bezeichnung Mercator-Fellows und erfahren so eine zusätzliche Auszeichnung für ihren Einsatz. Entscheidend ist, dass der Mercator-Fellow zur Erreichung des Projektergebnisses beiträgt. Dabei sind auch Projekte denkbar, bei denen dem Mercator-Fellow eine zentrale Rolle zukommt.
Prof. Jennifer Cole - University of Illinois
Jennifer Cole ist Professorin für Linguistik und Kognitionswissenschaft an der University of Illinois at Urbana-Champaign (USA). Sie ist eine der führenden Wissenschaftler im Bereich Sprachprosodie und Laborphonologie und genießt weltweit nicht nur als Gründungsmitglied der Association for Laboratory Phonology und, bis 2015, Herausgeberin des entsprechenden Journals, sondern auch aufgrund vieler einflussreicher Aufsätze zu Phonetik und Phonologie in prominenten Fachzeitschriften großes Ansehen. Ihr Fachgebiet liegt auf der experimentellen wie theoretischen Erforschung der physiologischen und kognitiven Grundlagen phonologischer Systeme. Als Direktorin des Linguistic Laboratory for Speech Prosody in Urbana-Champaign betreut sie derzeit mehrere Projekte, die die Produktion und Perzeption von Prosodie in Englisch und anderen Sprachen untersuchen. Ein Fokus liegt dabei auf Prosodie in spontaner Umgangssprache und Annotationsmethoden, so z.B. die Rapid-Prosody-Transcription-Methode für angelernte Hörer, mit der prosodische Prominenz quantifiziert werden kann.
Die Zusammenarbeit mit Jennifer Cole begünstigt nicht nur das Forschungsfeld A, das sich mit prosodischer Prominenz sowie deren Modellierung und Quantifizierung beschäftigt, sondern den gesamten SFB, besonders da sie sich intensiv mit dem Verhältnis von prosodischer Prominenz, Semantik und Diskursstruktur, sowie der Konditionierung von Prosodiewahrnehmung durch syntaktische Struktur auseinandergesetzt hat.
Kontakt: jennifer.cole1(at)northwestern.edu
Prof. Dr. Theo Marinis - Universität Konstanz
Theodoros Marinis ist Professor für Mehrsprachigkeit und Sprachentwicklung sowie Leiter der Abteilung Klinische Sprachforschung an der School of Psychology and Clinical Language Sciences der University of Reading (UK). Er gehört zu den angesehensten Forschern im Bereich Spracherwerb und -verarbeitung (im Zusammenspiel mit Schrifterwerb) und ist eine Koryphäe in der Mixed-Model-Analyse komplexer Datensätze.
Theodoros Marinis beschäftigt sich hauptsächlich mit bilingualen/multilingualen Kindern typischer und atypischer Entwicklung (spezifische Sprachentwicklungsstörungen, Autismus) mit einem Fokus auf Morphosyntax und neuen empirischen Methoden. Derzeit arbeitet er an einem sehr aktiven Forschungsprogramm, das sich mit Englisch, Griechisch und Deutsch befasst, und betreut mehrere exzellente Nachwuchsforscher vor und nach der Promotion; außerdem hat er bereits mehrere DFG-geförderte Kooperationen absolviert (zuletzt mit Bittner/ZAS Berlin). Der SFB wird im Rahmen der Zusammenarbeit mit Theodoros Marinis von seiner linguistischen und experimentellen Expertise profitieren. Er hat bereits mit großem Erfolg als externer Berater internationaler interdisziplinärer Projekte gewirkt (vgl. BALED/Tsimpli 2013-2015). Projekte des Forschungsfeldes C mit Fokus auf Sprachverarbeitung und -entwicklung, aber auch die Forschungsfelder A und B (besonders A02 und B06) werden von seinem Feedback in Sachen Methodologie und Datenanalyse während seines Aufenthalts am SFB profitieren.
Kontakt: t.marinis(at)uni-konstanz.de
Dr. Bodo Winter - University of Birmingham
Bodo Winter ist Dozent in kognitiver Sprachwissenschaft am Department of English Language and Applied Linguistics der University of Birmingham (UK). Er ist ein führender Forscher in den Bereichen Sprachwandel und quantitative Semantik sowie der Verwendung statistischer Methoden in der Linguistik und hat über 40 Veröffentlichungen zu verzeichnen, darunter Artikel in prominenten interdisziplinären Fachzeitschriften (Neuroscience & Biobehavioral Reviews, Cortex). Er hat verschiedene Fortgeschrittenenkurse in Statistik und Data Modelling für Linguisten an einer Reihe internationaler Institutionen und Summer Schools unterrichtet und über 60 Vorträge gehalten, teils als geladener Gast. Nach seinem Masterabschluss in Allgemeiner Sprachwissenschaft an der University of Hawaiʻi at Mānoa war Bodo Winter Stipendiat in Phonetik am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie und promovierte in Kognitionswissenschaften und Informatik an der University of California, Merced. In seiner Forschung untersucht er Wortbedeutungen und deren diachronen Wandel anhand quantitativer Analysen großangelegter Korpora und Lexika.
Aufgrund seiner breiten Aufstellung in Phonetik, Linguistik und Kognitionswissenschaft passt Bodo Winter perfekt zu unserem interdisziplinär ausgerichteten Sonderforschungsbereich. Seine Expertise in statistischen Methoden und der Modellierung dynamischer Systeme ist außerdem für die anvisierten Projekte von hohem Nutzen. Der gesamte SFB, aber besonders die Forschungsfelder A und C, profitierten davon, seinen Rat in Sachen Modellierung einholen zu können. Da Bodo Winter bereits im Rahmen des universitätsfinanzierten Projekts "Sprache im Labor" mehrere Fortgeschrittenenseminare in Köln unterrichtet hat, ist er zudem bereits mit den spezifischen methodischen Voraussetzungen und Bedürfnissen der entsprechenden Projekte vertraut.
Kontakt: b.winter(at)bham.ac.uk
Prof. Andrew Kehler - University of California
Andrew Kehler ist Professor für Linguistik an der University of Califonia, San Diego (USA), wo er das Computational Linguistics Lab leitet. Er gehört zu den führenden Köpfen in computergestützter psycholinguistischer Diskursforschung und hat große Fortschritte in der Bayesʼschen Modellierung von Pronomenresolution verbucht.
Andrew Kehler promovierte an der Harvard University in Informatik. Nach fünf Jahren als Informatiker in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft wurde er 2000 Professor für Linguistik in San Diego. Er ist derzeit Mitherausgeber des Journal of Logic and Computation und wirkt im Beirat vieler weiterer Fachzeitschriften, darunter das Journal of Semantics und Semantics and Pragmatics. In seiner interdisziplinären Forschung vereint er theoretische, psycholinguistische und computerlinguistische Modelle von Diskursinterpretation. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Diskursverarbeitung bezüglich Koherenzrelationen, Inferenzen und der Interpretation von Pronomina. Das Computermodell von Pronomenresolution, das er entwickelt hat, komplementiert ausgezeichnet die Forschung des Feldes C. Aufgrund seines Forschungsprofils eignet sich Andrew Kehler perfekt als Mercator Fellow am SFB. Die Zusammenarbeit mit ihm wird für das Forschungsfeld C, das sich mit der Modellierung von Diskursprominenz beschäftigt, aber auch für den gesamten SFB von großem Nutzen sein, da wahrscheinlichkeitstheoretische Ansätze in der prosodischen wie morphosyntaktischen Prominenzforschung von großer Relevanz sind.
Kontakt: kehler(at)ling.ucsd.edu
(2) International Fellows
Senior und Junior Fellows sind mit einem oder mehreren Teilprojekten in regem wissenschaftlichen Austausch und bereichern durch ihre Expertise die Forschung des SFBs. In der Regel kommen sie für einen Aufenthalt von bis zu vier Wochen nach Köln und tragen so zu einem dynamischen Forschungsumfeld bei.
Senior Fellows
Prof. Dr. Jennifer E. Arnold - University of North Carolina
Jennifer E. Arnold forscht über die Psychologie der Sprache mit dem Ziel, zu verstehen, wie wir - mit scheinbarer Leichtigkeit - miteinander kommunizieren. Ihr Hauptziel ist es, die genauen mentalen Schritte nachzuvollziehen, die der Fähigkeit des Sprechers, Sprache zu benutzen und zu verstehen, zugrunde liegen. Daher hat Jennifer E. Arnold hat ein besonderes Interesse daran, zu entschlüsseln, wie Sprecher größere sprachliche Einheiten strukturieren – sowohl in der Produktion als auch im Sprachverständnis. Sie hat zahlreiche Studien zum Referentenmanagement im Allgemeinen und zur Pronomenauflösung im Besonderen durchgeführt und wird als eine der einflussreichsten Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet bezeichnet. Sie ist zudem als Kognitionswissenschaftlerin bekannt, da sie Sprachgebrauch auch in Abhängigkeit von Faktoren, wie beispielsweise Aufmerksamkeit, Motivation und Alphabetisierung, untersucht.
Jennifer E. Arnolds Arbeit überschneidet sich mit einer Reihe von Projekten innerhalb des SFBs. Ihre Expertise im Referentenmanagement – sowohl im Verständnis als auch in der Produktion – ist sehr wertvoll für die Arbeit im Bereich C, insbesondere für die Projekte C04, C06 und C07. Jennifer E. Arnolds neuere Arbeiten zum Referentenmanagement aus der Perspektive des Spracherwerbs sind zudem für Mitglieder des Projekts C03 von Interesse. Da Jennifer E. Arnold auch über die Auswirkung der Prosodie auf die Pronomenauflösung geforscht hat, kann sie außerdem neue Erkenntnisse in die Arbeit des Bereichs A, insbesondere in die Arbeit des Projekts A01, einbringen.
Kontakt: jarnold(at)email.unc.edu
Dr. T. Mark Ellison - Australian National University
T. Mark Ellison erstellt Computermodelle und ist Wissenschaftler an der Australian National University (ANU) in Canberra, der Hauptstadt Australiens. Mit viel Erfahrung in den Bereichen der Mathematik, Informatik, Linguistik, Kognitionswissenschaft und Psychologie setzt er seinen Forschungsschwerpunkt auf die Erstellung prinzipienorientierter Beschreibungen von Sprachverarbeitung und -verhalten. Seine jüngsten Forschungskooperationen haben Modelle in unterschiedlichen Bereichen wie experimentelle Semiotik, Sprachentwicklung, Sprachenvielfalt, zweisprachige Kognition und Metaphernausdruck entwickelt.
T. Mark Ellison ist derzeit im SFB 1252 Prominence in Language tätig. Im Rahmen dieser Arbeit entstanden verschiedene Kollaborationen: die Interpretation der Beziehung zwischen neuronalen Signalen der Überraschung und Protuberanz in Ausdrücken (in Zusammenarbeit mit Projekt A01), die Entwicklung eines neuen Algorithmus zur Messung der periodischen Energie als ein Faktor der phonetischen Protuberanz (A02), das Verstehen verschiedener Rollen von Sprachrahmen (B05) sowie die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen der Koindizierung von Präferenzen und der Diskursprotuberanz in deutschen Pronomen (C07).
Kontakt: tellison(at)uni-koeln.de
Prof. Dr. Manuel Leonetti - Universidad Complutense
Manuel Leonetti ist Professor für Sprachwissenschaft des Spanischen an der Universidad Complutense (Madrid) und zählt zu den renommiertesten Linguisten im spanischsprachigen Raum. Seine Forschungsschwerpunkte bestehen in der Syntax, Semantik und Pragmatik, insbesondere in den Schnittstellenbereichen dieser drei Bereiche. Er hat eine Vielzahl einschlägiger Arbeiten zu nominalen Prominenzeigenschaften wie Definitheit und Spezifizität, zu Fokus und Informationsstruktur, sowie zu unterschiedlichen prominenzabhängigen Konstruktionen wie etwa Nullsubjekte und Differentielle Objektmarkierung publiziert.
Manuel Leonettis Forschung ist für eine Reihe von Projekten des SFBs von zentraler Relevanz, insbesondere im Forschungsfeld B (Prominenz in Morphosyntax und Semantik). Hier kooperiert er vor allem mit B04-DifferentialObjectMarking, wo er auch als Betreuer (im Cotutela-Verfahren) der Dissertation von Diego Romero Heredero aktiv ist. Aufgrund seiner herausragenden Expertise im Bereich von (temporalen) Anaphern, Nullsubjekten und Coherence Relations ist er aber auch für Projekte im Forschungsfeld C (Prominenz in Text- und Diskursstruktur) von herausragendem Interesse, u.a. für C02-Tense&Aspect, C03-BilingualNarratives und C06-RhetoricalRelations, mit denen er sich im Rahmen seiner Teilnahme an dem Workshop "Ways of Reference in Romance Languages" (Köln, 27.–28.09.2018) intensiv ausgetauscht hat.
Kontakt: manuel.leonetti(at)uah.es
Prof. Dr. Michelina Savino - Università degli studi di Bari Aldo Moro
Michelina Savino ist Professorin der Linguistik in der Abteilung Bildung, Psychologie und Kommunikation an der Università degli studi di Bari Aldo Moro (Aldo-Moro-Universität Bari, Italien). Ihr Forschungsinteresse ist die theoretische Prosodie und wie diese im Diskurs umgesetzt wird, insbesondere wie Sprecher ihre Äußerungen strukturieren und ob die Sprechmelodik, falls diese taktisch platziert ist, die Erinnerung stützt. Zusätzlich forscht sie an Prosodie in Konversationen, einschließlich den Phänomenen wie turn-taking, back-channelling und Akkommodation/ Entrainment hinsichtlich des Gesprächspartners. Ihre Untersuchung der Konturbearbeitung bezüglich verschiedener Arten des Italienischen ist ein wichtiges Nachschlagewerk.
Insgesamt hat sie 5 Monate während der ersten Phase des SFB in Köln verbracht und nahm KollegInnen des Projektes A01 in Bari auf, wo Experimente mit einem tragbaren EEG System ausgeführt wurden. Dies war das erste Mal, dass EEG Experimente die süditalienische Sprachmelodik vor Ort untersuchten. Auch wirkte sie mit an der Wahrnehmung der postfokalen Prominenz bei italienischen L1 und deutschen L2 Zuhörern.
Michelina Saviono hat ebenfalls mit Mercator Fellow Bodo Winter und PI Martine Grice den Effekt der Sprachmelodik auf das Arbeitsgedächtnis untersucht. Das Ergebnis ist die Publikation im Psychonomic Bulletin Review (2020) „Intonation does aid serial recall after all“, in der – im Gegensatz zu früheren Behauptungen – gezeigt wird, dass die Sprachmelodik eine Rolle bei der Erinnerung spielt, die über die Pausen hinausgeht.
Den im Juni 2019 stattgefundene Workshop „Prominence between Cognitive Functions and Linguistic Structures” (CoFLiS) in Bari organisierte sie gemeinsam mit A01 und A02.
Kontakt: michelina.savinouniba.it oder msavino1
uni-koeln.de
Prof. Dr. Aroldo de Andrade - Universidade Federal de Minas Gerais
Aroldo de Andrade ist Wissenschaftler an der Universidade Federal de Minas Gerais (Universität Minas Gerais, Brasilien) und forscht über Informationsstruktur, Syntax und nicht-kanonische Konstruktionen. Er ist Gastwissenschaftler im SFB 1252 vom 22. November bis 23. Dezember 2019 and kooperiert mit Projekt C02, C04, C05 und C06 .
Kontakt: aroldo.andrade@gmail.com
Junior Fellows
Betül Erbaşı - University of Southern California
Betül Erbaşı (University of Southern California) ist Gastwissenschaftlerin im Projekt B04 - "Interaction of nominal and verbal features for Differential Object Marking". Als Doktorandin kollaboriert sie in Bezug auf DOM im Türkischen und Nominalsemantik.
Kontakt: betul.erbasi(at)gmail.com, semra.kizilkaya(at)uni-koeln.de
Zarina Levy-Forsythe - Ben Gurion University
Zarina Levy-Forsythe (Ben Gurion University) ist Gastwissenschaftlerin im Projekt B04 - "Interaktion von nominalen und verbalen Eigenschaften bei Differentieller Objektmarkierung". Als Doktorandin untersucht sie direkte Objekte an der Syntax-Semantik-Schnittstelle in der usbekischen Sprache. Mit Projekt B04 kollaboriert sie in Bezug auf DOM in Usbekisch und Partivität in Turksprachen.
Kontakt: elyesa.seidel(at)uni-koeln.de
Valeria Lucarini - Università degli Studi di Parma
Valeria Lucarini (Scuola di Specializzazione in Psichiatria, Università degli Studi di Parma, Dipartimento di Neuroscienze) ist Gastwissenschaftlerin im Projekt A02 -"Individualspezifisches Verhalten bei der En- und Dekodierung prosodischer Prominenz".
Während ihres Aufenthalts arbeitet sie zusammen mit Juliane Zimmermann, Kai Vogeley und Martine Grice am Forschungsprojekt "Vergleichende Wahrnehmung von visuell und akustisch vermittelter Prominenz“. Diese Untersuchung wird nicht nur bei gesunden Versuchspersonen, sondern auch bei Personen mit Autismus und Personen mit Schizophrenie durchgeführt, die Beeinträchtigungen der sozialen Kognition und damit Störungen in der Informationsverarbeitung der Prozesse aufweisen, die der Kommunikation und Interaktion mit anderen zugrunde liegen. Die Studie zur Wahrnehmung des Zusammenspiels von kommunikativ vermittelter visueller nonverbaler und auditiver paraverbaler Information bei Personen mit Schizophrenie ist zugleich Thema einer Forschungsarbeit von Valeria Lucarini, die während der Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie in Italien erforderlich ist.
Kontakt: vlucarin(at)uni-koeln.de
Dària Serés - Universitat Autònoma de Barcelona
Dària Serés (Universitat Autònoma de Barcelona) ist Gastwissenschaftlerin in unserem SFB. Während ihres dreimonatigen Aufenthalts wird sie unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Klaus von Heusinger am Forschungsthema ihrer Dissertation "The expression of genericity and (in)definiteness in languages with and without articles" arbeiten. Ihre Arbeit wird betreut von Prof. Dr. Maria Teresa Espinal (Universitat Autònoma de Barcelona) und Dr. Olga Borik (Nationale Fernuniversität Spanien).
Hier in Köln möchte sie die Abschnitte ihrer Dissertation über die Informationsstruktur und die Interpretation von nackten Nominalen in prä- und postverbaler Position auf Russisch entwickeln. Der Schwerpunkt ihrer Studie wird das Zusammenspiel zwischen Generizität und Aktualität sein. Ihrer Intuiton und den empirischen Erkenntissen aus einer experimentellen Untersuchung, die kürzlich an der Universität Barcelona durchgeführt wurde, zufolge, ließe sich dieses auch auf den Begriff der Prominenz beziehen.
Außerdem wird Dària Serés den Ausdruck der Generizität im Bereich der Sätze studieren und untersuchen, wie Spannung, Modalität und Aspekt die Interpretation von generischen Sätzen in slawischen, romanischen und germanischen Sprachen beeinflussen. Zu diesem Thema wird sie weiter an Definitionssätzen arbeiten, da diese einen Fall von Generizität auf Satz- und NP-Ebene darstellen. Auch möchte sie sich auf die Charakterisierung von Aussagen konzentrieren, die Verallgemeinerungen und Gesetzmäßigkeiten ausdrücken.
Kontakt: daria.seres(at)uab.cat
Dr. Heimir van der Feest Viðarsson - Háskóli Íslands (Universität Island)
Heimir van der Feest Viðarsson ist ein Gastwissenschaftler vom Árni Magnússon Institut für isländische Studien an der Universität Island. Er wird vom 1. - 28. Februar 2019 das Projekt C06 - "Prominenz in subordinierenden rhetorischen Relationen" unterstützen.
Heimir van der Feest Viðarsson beschäftigt sich mit der Wortstellungsvariation in Nebensätzen im Isländischen und seiner Sprachgeschichte. Nebensätze zählen zu den wichtigsten linguistischen Strategien zum Ausdruck untergeordneter rhetorischer Verhältnisse. Projekt C06 wird von Heimir van der Feest Viðarssons Wissen über Nebensatzsyntax profitieren, sowie von seiner Mitarbeit bei ihren Forschungen zur Rolle der Syntax beim Ausdruck diskursstruktureller Subordination und zu Prominenzasymmetrien zwischen Haupt- und Nebensätzen. Hauptziel der Kooperation ist es, Resultate zu vergleichen und eine Gesamtdarstellung zu entwickeln.
Kontakt: hfv3(at)hi.is
Yuto Yamazaki - University of Tokyo
Yuto Yamazaki, Doktorand an der University of Tokyo bei Prof. Yoshiki Mori, ist vom 27.01. bis zum 17.02.2020 Gastwissenschaftler im SFB 1252 und kooperiert mit Projekt C04 - "Aktivierung von Konzepten und Referenten im Diskurs".
In seinem Dissertationsprojekt beschäftigt sich Yuto Yamazaki mit der semantischen Relation zwischen der Diskursstruktur und der Wortstellung von Spaltsätzen im Deutschen. Im Zentrum seiner Untersuchung stehen dabei Unterschiede zwischen kanonischen Spaltsätzen (Es ist Hans, der kommt) und invertierten Spaltsätzen (Hans ist es, der kommt), die verschiedene Wortstellungsvarianten aufweisen, mit denen zwei distinkte Interpretationen einhergehen. Diese Konstruktionen sind auch besonders für den SFB von Interesse, da eine Reihe von Projekten über die Diskursprominenz von Spaltsätzen („DO-Clefts“) arbeiten.
Yuto Yamazaki wird einen Arbeitsplatz im HoP haben und freut sich auf viele Diskussion über deutsche Spaltsätze, ist aber auch bereit, über japanische Syntax zu diskutieren.
(3) Heisenberg-Programm
Prof. Dr. Frank Kügler - Goethe-Universität Frankfurt
Frank Kügler ist Professor für Linguistik/Phonologie an der Goethe Universität Frankfurt. Bevor er nach Frankfurt gewechselt ist, nahm er ein DFG-Stipendium im Rahmen des Heisenberg-Programms wahr und war mit dem Institut für Linguistik an der Universität zu Köln von 02/2017 bis 05/2018 assoziiert. Seine Forschungsschwerpunkte in der Prosodie liegen auf der Interaktion von Ton und Intonation, in der prosodischen Typologie, in der prosodischen Phrasierung und Rekursivität und in der Annotation und Modellierung von Intonation. Über die Prosodieforschung besteht eine enge Zusammenarbeit in den Projekten A01 mit Stefan Baumann und in A02 mit Martine Grice. Gemeinsam mit Martine Grice wird eine Special issue der Zeitschrift 'Language and Speech' zum Thema "Prosodic Prominence - A Cross-linguistic Perspective" herausgegeben, Grice and Kügler (eds.).
(4) Humboldt-Stipendiatinnen und -Stipendiaten
Prof. Jaklin Kornfilt - Syracuse University New York
Jaklin Kornfilt ist als Humboldtpreisträgerin regelmäßig am Institut für deutsche Sprache und Literatur I an der Universität zu Köln zu Gast, um über Fragen der Syntax-Semantik-Schnittstelle mit Prof. Klaus von Heusinger und seinem Team zu arbeiten.
Jaklin Kornfilt hat in Heidelberg studiert. Im Anschluss promovierte sie in Harvard unter der Betreuung von Noam Chomksy und Susumo Kuno. Jaklin Kornfilt ist seit 1984 Professorin für Languages, Literatures, and Linguistics an der Syracuse University in New York und wurde 2010 für ihre hervorragenden Leistungen in Forschung und Lehre mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Verleihung war sie von 2010 bis 2011 für ein Jahr Gast bei Klaus von Heusinger am Institut für Linguistik und im Forschungsverbund für Sprache und Kognition an der Universität Stuttgart.
Sie gehört zu den anerkanntesten LinguistInnen im Bereich der türkischen Sprachwissenschaft. Ihre Forschungsgebiete in der Syntax und Typologie begrenzen sich nicht nur auf die Turksprachen, sondern erstrecken sich auf altaische sowie germanische Sprachen.
Aktuell arbeitet sie mit Klaus von Heusinger an einem gemeinsamen Projekt zu "Partitivität in altaischen Sprachen". Sie unterstützt das Teilprojekt B04 (2017, 2018).
Dr. Alina Tigău - Universitatea din București
Alina Tigău (Universität Bukarest, Rumänien) ist von November 2016 bis November 2018 als Forschungsstipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung zu Gast. In Köln wird sie ihr Forschungsprojekt "Semantik von Kasus im Rumänischen" bis November 2018 durchführen. Parallel wird sie weiterhin an der Universität Bukarest lehren, wo sie seit 2011 eine Assistenzprofessur innehat.
Alina Tigău promovierte 2010 in Bukarest über direkte Objekte in romanischen und germanischen Sprachen. In ihrer bisherigen Forschung hat sie sich intensiv mit Differentieller Objektmarkierung auseinandergesetzt, einer Form der Kasus Alternation, die zum Beispiel im Rumänischen, Spanischen und Türkischen auftritt. Ihre Untersuchungen haben bereits grundlegende neue Erkenntnisse über die Funktion von Kasus im Rumänischen und anderen Sprachen geliefert.
Aktuell arbeitet sie mit Klaus von Heusinger an einem Projekt über ditransitive Konstruktionen. Sie unterstützt das Teilprojekt B04 (2017, 2018).
Dr. Diana Kolev (geb. Dimitrova)
Diana Kolev (geb. Dimitrova) ist von 2016 bis 2018 als Forschungsstipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung zu Gast bei Martine Grice (Teilprojekte A01 and A02) und arbeitet auch mit Teilprojekt C03 (Bongartz/Torregrossa) zusammen. Diana Kolev hat in 2012 an der Rijksuniversiteit Groningen in den Niederlanden in Psycholinguistik promoviert. In ihrer Doktorarbeit hat sie die Rolle von Sprachmelodie (Intonation) und Informationsstruktur in der Verarbeitung von Sprache im Gehirn untersucht. Als Postoktorandin am Donders Institut für kognitive Neurowissenschaften in Nijmegen in den Niederlanden hat sie den Zusammenhang von Intonation und Gestik sowie die Rolle von Aufmerksamkeit und Gedächtnis in Sprachverarbeitung erforscht. Dabei hat sie ein starkes Interesse für den Link von Sprache und Kognition entwickelt. Dieses Interesse wird Diana Kolev als Humboldt-Stipendiatin vertiefen. In den nächsten zwei Jahren wird sie erforschen, wie sich Individuen darin unterscheiden, wenn sie relevante Information in Sprache produzieren und wahrnehmen. Sie möchte erforschen, ob diese Varianz durch individuelle Unterschiede in kognitiven Kapazitäten wie Aufmerksamkeit und Gedächtnispotenziale erklärt werden können.
Prof. Dr. Marco Antonio Rocha Martins – Universidade Federal de Santa Catarina
Von September 2018 bis Oktober 2019 verbrachte Marco Antonio Rocha Martins- Professor für Linguistik an der Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC) in Florianopolis, Brasilien- zu Forschungszwecken am Lehrstuhl von Martin Becker (C02). Marco Rocha Martins nahm während dieser Zeit ein Capes-Humboldt-Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung wahr.
Er koordiniert gemeinsam mit Izete Coelho das Projekt „Geschichte des brasilianischen Portugiesisch – von Europa nach Amerika“ („História do português brasileiro – desde a Europa até a America“ ) des Verbandes für Linguistik und Philologie Lateinamerikas (ALFAL). Marco Rocha Martins war von 2016–18 Koordinator des Graduiertenprogramms der Linguistik an der UFSC; von 2014–17 Chefredakteur der Zeitschrift des linguistischen Fachverbands GELNE, Grupo de Estudos Linguísticos do Nordeste, dessen Vorsitzender er zudem von 2010-2014 war. In den Jahren 2010–14 war er Koordinator der soziolinguistischen Forschungsgruppe ANPOLL (Associação Nacional de Pós-Graduação e Pesquisa em Letras e Linguística). Von 2011–13 übte er schließlich die Funktion des Vizepräsidenten des brasilianischen Linguistikverbandes (ABRALIN: Associação Brasileira de Linguística) aus. Mit einer Arbeit zum syntaktischen Sprachwandel („Competição de gramáticas do português na escrita catarinense dos séculos XIX e XX“ („Konkurrierende Grammatiken des geschriebenen Portugiesisch in Santa Catarina des 19. und 20. Jahrhunderts“) promovierte er im Jahr 2009.
Marco Rocha Martins forscht zu morphosyntaktischen und syntaktischen Phänomenen des brasilianischen Portugiesisch in Geschichte und Gegenwart und verbindet dabei moderne Sozio- bzw. Varietätenlinguistik mit aktueller Syntax- und Sprachwandeltheorie. Darüber hinaus befasst er sich mit unterschiedlichen Aspekten des Grammatikunterrichts und seiner Relevanz für das brasilianische Schul- und Ausbildungssystems.
Während seines Aufenthaltes in Köln forschte Marco Rocha Martins über die Entwicklung des Systems der Klitika im brasilianischen Portugiesisch und seines Wandels vom Ende des 18. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zudem unterrichtete er mit Martin Becker einen Master-Kurs zum Thema: Sprachwandel - Theorie und empirische Studien am Beispiel des brasilianischen Portugiesisch.
Prof. Alexander Coupe – Nanyang Technological University
Alexander Coupe ist zwischen 2016 und 2018 insgesamt 9 Monate als Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung zu Gast bei Birgit Hellwig (Teilprojekt B02) und arbeitet auch mit B05 (Himmelmann) und B03 (Dimmendaal/Reinöhl) zusammen. Er promovierte 2004 an der La Trobe University in Melbourne (Australien) und ist seit 2009 an der Nanyang Technological University in Singapur. Er ist Experte für die Sprachen Nordostindiens, und forscht intensiv zu tibeto-burmanischen Sprachen und zum Sprachkontakt zwischen tibeto-burmanischen und indo-arischen Sprachen. U.a. arbeitet er zur differentiellen Argumentmarkierung in diesen Sprachen und ist damit ein wichtiger Kooperationspartner für B02, B03 und B05.
(5) Interdisziplinäre Kooperationen
KI-Start-up und C05
Für die automatische Erstellung fiktionaler Texte über eine Künstliche Intelligenz (KI) kooperieren das Kölner Medientech "ella" und das Teilprojekt C05. Bei diesem Transferprojekt trägt C05 zur Qualitätssicherung der KI-Texte bei. Dabei werden zunächst wissenschaftliche Qualitätskriterien aufgestellt, anhand derer die Texte empirisch analysiert und ausgewertet werden. Die Ergebnisse fließen schließlich wieder in die ella-KI ein. Hier geht es zur Pressemitteilung (Oktober 2019).
Kontakt: Stefan Hinterwimmer, hinterwimmer(at)uni-wuppertal.de.
Uniklinik Köln und A02
Die interdisziplinäre Forschungskooperation zwischen dem Institut für Linguistik – Phonetik und der Uniklinik Köln "Visuelle und auditive Wahrnehmungsprozesse bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen" untersucht das kommunikative Verhalten von Menschen mit Autismus um die Stärken und Herausforderungen dieser Gruppe besser zu verstehen und so die Kommunikation zu unterstützen.