Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Zusammenhang zwischen semantisch-pragmatischen und prosodischen Eigenschaften von Wörtern anhand metrischer Stärkerelationen zu untersuchen. Dabei testen Produktions- und Perzeptionsexperimente (i) den Einfluss äußerungsexterner Faktoren, die den Prominenzwert eines Wortes entweder erhöhen oder verringern sowie (ii) den Einfluss des prosodischen Kontexts innerhalb einer Äußerung, um Aufschluss über die Wechselbeziehung zwischen pränuklearen und nuklearen Akzenten bei der rhythmischen Organisation deutscher Äußerungen zu gewinnen.
Projektleiter: PD Dr. Stefan Baumann, stefan.baumann(at)uni-koeln.de
B08- Nicht-kanonische Muster von Argument-Markierung und Kongruenz im Ostbaltischen
Der Gegenstand des Projekts ist die Entstehung und Entwicklung von rezenten Mustern der Argument-Markierung und Subjekt-Verb-Kongruenz in zwei nahe verwandten Sprachen, Litauisch und Lettisch, die die ostbaltische Gruppe des Balto-Slavischen konstituieren. Untersucht werden Konstruktionen, deren Prädikate sich historisch aus älteren Infinitiven entwickelten. Einschlägig sind hier der lettische Modus Debitiv und der beiden Sprachen eigene Modus Konditional.
Projektleiter: Prof. Dr. Eugen Hill
B09- Prominenz in Aktion: Referentenrepräsentation in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage der morphosyntaktischen Prominenz von Argumenten in der Deutschen Gebärdensprache (DGS), und untersucht die Beziehung zwischen morphosyntaktischer Prominenz und prominenzverleihenden Merkmalen wie Belebtheit und Agentivität. Durch die Untersuchung der visuellen Sprachmodalität trägt das Projekt zum Verständnis der Universalität und Variabilität von Prominenzrelationen bei.
Projektleiterin: Prof. Dr. Pamela Perniss
C09- Prominenz und prädiktive Modellierung
In diesem Projekt wird unter Einbezug Bayesscher Statistik ein Computermodell für sprachliche Prominenzphänomene entwickelt, das auf den zentralen Annahmen des Sprachverarbeitungsmodells von Pickering & Garrod (forward-modelling) aufbaut. In diesem Modell wird die Diskursprominenz sprachlicher Einheiten auf Prominenzeigenschaften ihrer Ausdrucksformen bezogen und mithilfe von Simulationen untersucht, inwiefern Prominenzphänomene funktional motivierte Mechanismen kommunikativer Effizienz darstellen. Zentrale Ergebnisse anderer Projekte im SFB werden durch das Modell quantitativ präzisiert und weiterentwickelt.
Teilprojektleiter*innen: Prof. Dr. Martine Grice, Prof. Dr. Nikolaus Himmelmann, Prof. Dr. Petra Schumacher